Stigmatisierung

Stigmatisierung ist ein Prozess, bei dem Personen oder Gruppen aufgrund bestimmter Merkmale oder Eigenschaften negativ bewertet, abgewertet oder ausgeschlossen werden. Diese Merkmale können sich auf die Identität, die Herkunft, den Gesundheitszustand, die soziale oder wirtschaftliche Situation oder andere Aspekte des Lebens beziehen. Stigmatisierung basiert oft auf Vorurteilen, Stereotypen und Unwissenheit über bestimmte Gruppen oder Personen und kann zu Diskriminierung, Ausgrenzung und Ungleichbehandlung führen.

Im Zusammenhang mit Depressionen bezieht sich Stigmatisierung auf die negative Wahrnehmung, Etikettierung oder Ausgrenzung von Menschen, die an Depressionen leiden oder damit kämpfen. Diese Stigmatisierung kann verschiedene Formen annehmen:

Negative Stereotypen und Vorurteile: Menschen mit Depressionen können aufgrund von negativen Stereotypen und Vorurteilen stigmatisiert werden. Dies kann dazu führen, dass sie als faul, schwach, unzureichend oder unkontrolliert betrachtet werden, was die Schwierigkeiten, mit denen sie konfrontiert sind, bagatellisiert oder herabsetzt.

Ausgrenzung und soziale Ablehnung: Stigmatisierung kann dazu führen, dass Menschen mit Depressionen sich ausgeschlossen oder isoliert fühlen. Andere können Vorurteile haben oder Angst davor haben, mit ihnen umzugehen, was zu sozialer Ablehnung oder Zurückweisung führen kann. Dies kann das Gefühl der Einsamkeit verstärken und die Genesung erschweren.

Schwierigkeiten beim Zugang zu Hilfe und Unterstützung: Stigmatisierung kann Menschen mit Depressionen davon abhalten, Hilfe und Unterstützung zu suchen oder sie dazu bringen, sich zu verbergen oder ihre Probleme zu verbergen. Sie könnten sich schämen, über ihre Depression zu sprechen, aus Angst vor Ablehnung oder Vorurteilen. Dies kann zu Verzögerungen bei der Diagnose und Behandlung führen und das Risiko von schwerwiegenderen Auswirkungen erhöhen.

Selbststigmatisierung: Menschen mit Depressionen können auch selbst stigmatisierende Überzeugungen entwickeln, was bedeutet, dass sie ihre Depression als persönliches Versagen betrachten oder sich selbst als minderwertig oder schwach betrachten. Diese Selbststigmatisierung kann das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und das Risiko von weiteren psychischen Problemen erhöhen.

Die Bekämpfung von Stigmatisierung erfordert ein bewusstes Bemühen, Vorurteile abzubauen, Empathie und Verständnis zu fördern und Menschen mit Depressionen als Individuen zu respektieren, die Unterstützung und Mitgefühl verdienen. Dies umfasst die Förderung von Aufklärung, die Bereitstellung von Ressourcen und Unterstützung, die Förderung von offenen Gesprächen über psychische Gesundheit und die Schaffung von Umgebungen, die Akzeptanz und Inklusion fördern.

 

Info- Telefon Depression 0800 334 4533
Krisentelefon: 0800 / 11 10 111
Telefonseelsorge:(0800) 111 0 111 oder (0800) 111 0 222.


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Querverweise zum Thema:
Polygamie
Stigmatisierung
Suizidprävention
Transgender